Ablauf einer Gruppensitzung

Wie läuft eine typische Gruppensitzung ab?

Andrea  | Oktober

Die Gruppensitzung beginnt um 18:00 Uhr und dauert zweieinhalb Stunden, die meistens viel zu schnell vorübergehen. Zuerst sind ein paar Minuten Begrüßungen und das Bekunden von Wiedersehensfreude unbedingt erforderlich. Wir beginnen dann evtl. mit organisatorischen Angelegenheiten, oder es werden Termine für die Teilnahme an Seminaren oder an Vorträgen besprochen. Ebenso werden verschiedene Freizeitaktivitäten wie gemeinsame Ausflüge, gemeinsames Essen, gelegentliches Kaffeetrinken in einem Cafè, Grillfeste und andere Veranstaltungen besprochen. Oder wir besprechen Veranstaltungen, die wir nur gemeinsam unternehmen können, weil der einzelne aufgrund seiner psychischen Probleme nur selten dazu in der Lage ist. Danach kommen wir dann erst einmal zur Ruhe, bevor mit dem "Blitzlicht" begonnen wird.

Das "Anfangs-Blitzlicht" gibt jedem die Möglichkeit, einen leichteren Einstieg zu finden, um über die Ereignisse der letzten Zeit reden zu können, Probleme anzusprechen, die ihn im Augenblick bewegen. Dabei soll er nicht unterbrochen werden. Für Fragen und Gespräche zu Themen, welche sich oft aus dem "Blitzlicht" ergeben, ist hinterher noch Gelegenheit. So sprechen wir z. B. über die Einstellung der Medikation, neue Medikamente, Probleme am Arbeitsplatz, Familienproblematik, wieder auflebende Depressionen, neu aufgetretene Ängste, Konflikte mit Fachärzten und Krankenkassen, ebenso über Schwierigkeiten mit Behörden.

Wir sind füreinander da, und dies können wir durch aufmerksames Zuhören am wirkungsvollsten zum Ausdruck bringen. Körpersprache und Augenkontakt zeigen dem Gesprächspartner, dass ihm zugehört wird. In der Gruppe wird jeder mit seinen Problemen ernst genommen und diese werden vorurteilsfrei besprochen. Wir akzeptieren die Schwächen der Anderen und helfen uns durch den Austausch von Erfahrungen gegenseitig. Das Gefühl des Außenseiters tritt so nicht in der Gruppe auf. Im anschließenden "Abschluss-Blitzlicht" kann jeder noch einmal die Gelegenheit ergreifen, um seine Gedanken und Gefühle den anderen mitzuteilen.

Meistens geht ein tiefes Aufatmen durch die Runde, wir bedanken uns für die liebevolle Zuwendung und gehen etwas erleichterter wieder nach Hause. Jeder kann sich darauf verlassen, dass alles, was in der Gruppe besprochen worden ist, auch innerhalb der Gruppe bleibt.

Verschwiegenheit ist die Voraussetzung für das Vertrauen, welches wir einander entgegenbringen.